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Gemäldeausstellung „Notti bianche“ vom 24. September bis 5. November 2023
Angelika Hipp aus Stuttgart hält die Laudatio, Hardo Kritz (Köln) spielt auf der Gitarre.
„Die Zeit der Tag- und Nacht-Gleiche wird in Skandinavien gerne mit dem Begriff Weiße Nächte bezeichnet“, erläutert der in Billigheim-Katzental beheimatete Künstler. Peter Lahr, geboren am 6. Juni 1966 in Heilbronn, liebt diese Jahreszeit mit den morgendlichen Vogel-Sinfonien vor dem Fenster, den langen Abenden voller blauer Stunden und den Blüten intensiven Gartenträumen.
Wie es schon der Titel „Weiße Nächte“ nahelegt, spielt die Farbe Weiß bei der Ausstellung mit rund 50 überwiegend mit Öl auf Leinwand gemalten Bildern in unterschiedlichen Größen, eine besondere Rolle. Die Ursprünge dazu finden sich bei den Aktgemälden, die der 57-Jährige am Zeicheninstitut der Universität Tübingen in direktem Dialog mit dem lebenden Modell fertigte. Der Schwerpunkt von Peter Lahrs Malerei, der in Tübingen, Heidelberg und im italienischen Viterbo Kunstgeschichte und Archäologie studierte, liegt in der menschlichen Figur. Bei seinen Aktgemälden fungiert das Weiß – ähnlich wie ein farbiges Grau – als eine Art verbindende Brücke. Nach dem Fund mehrerer ausrangierter Schullandkarten, entwickelte Peter Lahr eine neue, hochinteressante Motivserie: in weiß gekleidete Frauen. Hier standen nicht zuletzt die Impressionisten Pate, die ebenfalls die abstrahierende Wirkung der Farbe weiß mit ihren faszinierenden Abstufungen begeisterte.
Ein weiterer Mosaikstein im Kontext von Lahrs Arbeiten bildet der Roman „Weiße Nächte“ des russischen Schriftstellers aus dem 19. Jahrhundert, Fjodor Michailowitsch Dostojewski.
Museumsöffnungszeiten: dienstags und donnerstag von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Außerdem nach telefonischer Vereinbarung unte Telefonnummer: 07131 900173.
Im gemütlich eingerichteten Museumscafé werden den Gästen sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr außerdem Kaffee und Kuchen serviert.
Vorschau: Eine musikalisch-literarische Querverbindung zwischen dem 19. Jahrhundert und der Gegenwart liefert die Vorlesung mit dem Titel „Die Blumen des Bösen“. Auf diese Veranstaltung, die am Samstag, 30. September, um 20:00 Uhr im Lothar-Böhringer-Saal des Heimatmuseums stattfindet, dürfen sich die Besucher bereits heute freuen. Frank Freimuth, ehemaliger Dozent in Heilbronn, übersetzt nicht nur Lyrik, sondern schreibt auch selbst Gedichte. Seine Lieblingsgedichte aus Charles Baudelaires skandalträchtigem Meisterwerk „Les Fleurs du Mal“ (Die Blumen des Bösen) hat er neu übersetzt. Die Vorlesung wird vom renommierten Jazzmusiker Jörg Linke (Saxofon und Piano) mit musikalischen Improvisationen begleitet. Rund 20 Jahre war Peter Lahr übrigens Saxofonschüler von Jörg Linke.